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page | april 2003 | antje dohmann |pdf version [0.4MB] pp.38–40 | text only gestaltung | voll ausgeruht | |
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work Für den französischen Matratzen-, Bett-und Sofalieferanten Matelsom entwickelte das Londoner Studio FL@33 die gesamte Corporate Identity. Ganz frisch sind vor allem die Posterkampagne, das Logo und die darauf basierende Hausschrift. Ein Gähnen kaum unterdrücken kann man beim Anblick der Matelsom-Plakatkampagne. Nicht etwa,weil sie langweilig wäre, ganz im Gegenteil: Die Poster sehen so nett aus, dass man sich am liebsten sofort auf einer der dargestellten Schlafstätten betten und ein kleines Nickerchen halten möchte. Jedes der vier Motive, die für ein Jahr in der Pariser Metro hängen, präsentiert einen Teil des Produktspektrums sowie die angepeilte Zielgruppe. So soll der Teenie mit den Kuscheltieren die ganz jungen Matelsom-Kunden respektive deren Eltern ansprechen. Der Student leistet sich zwar ein Sofa, dieses muss aber zugleich auch als Bett fungieren. Dem Pärchen, das die erste gemeinsame Wohnung bezieht und sich dabei von seinen alten Matratzen trennt, ist das Love Pack zu empfehlen, und dann gibt es noch eine gediegene Variante für ältere Herrschaften. Als Tomi Vollauschek und Agathe Jacquillat, die in London das Grafikdesignstudio FL@33 betreiben, vor rund anderthalb Jahren Matelsom als Kunden gewannen, war dessen Werbung sehr aggressiv – auch das Logo erachteten die beiden einer Überarbeitung wert. „Wir wollten der visuellen Sprache mehr Eleganz verleihen“, sagt Tomi Vollauschek. Auch wenn die Verantwortlichen sich zunächst noch etwas schwer taten, inzwischen ist das Designbewusstsein in dem Unternehmen deutlich gestiegen. In einem zweiten Schritt folgte die Implementierung des neuen Logos, das keinerlei Ähnlichkeit mehr mit dem alten aufweist. Darauf aufbauend entwickelte FL@33 die Hausschrift – eine abgewandelte Variante der DIN, die nicht nur auf den Postern und in den Anzeigen, sondern darüber hinaus in der gesamten Korrespondenz des Unternehmens zum Einsatz kommt. Reale Shops gibt es bei Matelsom nicht. Die Kunden bestellen und informieren sich über die Website – deren Design stammt ebenfalls von FL@33 – oder telefonisch. Dabei expandiert das Unternehmen gewaltig, und das, obwohl es in der Branche nicht gerade üblich ist, Matratzen, Betten und Sofas ausschließlich übers Internet anzubieten – schließlich will man erst mal ausprobieren, worauf man dann später schläft. Aber bei Matelsom gekaufte Matratzen dürfen 15 Tage lang getestet und gegebenenfalls zurückgeschickt werden. „Matelsom ist ein wirklich guter Kunde“, sagt Tomi Vollauschek, der sogar eigens einen Französischkurs belegt hat. „Der Job macht Spaß, und außerdem gibt er uns die finanzielle Freiheit, auch an anderen, nicht kommerziellen Projekten zu arbeiten.“ Eins davon ist die großformatige Zeitschrift „Trans-Form “ (siehe PAGE 01.2002, Seite 17), ein anderes - für Groß und Klein äußerst reizvolles – ist die von FL@33 initiierte Site www.bzzzpeek.com, die Laute – vor allem von Tieren – in den verschiedenen Sprachen miteinander vergleicht. So kann man erfahren, wie ein ungarischer Frosch quakt oder wie Pferde auf Spanisch wiehern. Dreizehn Sprachen sind dort inzwischen vertreten -und Zusendungen sind erwünscht. Derlei Projekte sind den beiden Designern sehr wichtig, um ihre Ideen auszuleben und als Abwechslung zu anstrengenden Jobs. Zu diesen gehört wohl auch die monatliche Überprüfung und Suche nach automatisierten Fehlern der dynamischen Matelsom-Website, die rund 5000 Produkte anbietet. Wer beim Lesen dieses Textes und dem Betrachten der Sofas und Betten noch immer nicht von Müdigkeit übermannt wurde, dem sei der Genuss der Matelsom-CD empfohlen. Eine Reihe von Tracks mit Panflötenmusik finden sich auf dem Give-away – unverzügliches Einschlafen garantiert. (ant) [img: poster 'student' 2003] Jedes der Poster zeigt eine andere Zielgruppe an - hier den Studenten, dessen Sofa auch als Bett fungieren muss [img: poster 'love pack' 2003] Für Pärchen, die mit ihrer alten Wohnung auch die alten Matratzen ad acta legen, ist das Love Pack gedacht [img: poster 'relaxation' 2003] Das Produkt steht bei Matelsom stets im Mittelpunkt, die Menschen sind anonym, gesichtslos - wie diese ältere Dame [img: poster 'teeny' 2003] An ganz junge Leute, die vielleicht soeben ihr erstes eigenes Zimmer beziehen, wendet sich dieses Motiv [img: banner sequence 'jumping'] Matelsom verkauft nicht nur übers Internet, das französische Unternehmen wirbt dort auch für seine Produkte [img: matelsom website] Rund 5000 Produkte bietet die von FL@33 gestaltete Website an - keine leichte Aufgabe, das visuell ansprechend darzustellen [img: portraits] Die Französin Agathe Jacquillat und der Österreicher Tomi Vollauschek lernten sich am Londoner Royal College of Art kennen. Im Sommer 2001 gründeten sie ihr im Londoner Stadtteil Notting Hill ansässiges Büro FL@33 (www.flat33.com) [img: matelsom stationery] FL@33 entwickelte für Matelsom auch Visitenkarten. Jedem Mitarbeiter ordneten die Designer zwei Schlafpositionen zu - und trafen meist ins Schwarze, wie sich in späteren Gesprächen herausstellte [img: logo + housefont] Das von Agathe Jacquillat und Tomi Vollauschek gestaltete Logo unterscheidet sich deutlich vom alten: Es ist eleganter und zeitgemäßer. Die von FL@33 kreierte Matelsom-Hausschrift ist eine Abwandlung der DIN [img: mattress test positions] Dass man auch in einem real existierenden Geschäft Matratzen nicht hinreichend ausprobieren kann, veranschaulicht diese Illustration other FL@33 profiles include dpi magazine | 10-page profile | nov 2006 new graphic | 12-page profile | july 2006 computer arts 124 | 6-page profile | june 2006 +81 | 6-page profile | may 2006 and – art and design mag | 10-page profile | march 2005 step magazine | jan 2005 novum | 8-page profile | nov 2004 étapes:102 | 4-page article | nov 2003 grafik 110 | 6-page profile | oct 2003 creative review | nov 2002 étapes:79 | dec 2001 for a complete list please visit our press section *** |
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